Der berühmte Arzt des 16. Jahrhunderts „Paracelsius“ soll durch einen Haselwurm zu seiner Weisheit gelangt sein und zwar folgendermaßen:
Eines Tages kam ein Bauer zu dem hohen Herrn gelaufen und brachte ein sonderbares Tier, das er gefunden hatte. Es war ungefähr so groß wie ein Baby, hatte die Gestalt eines Wurmes und schillerte in den buntesten Farben. Dem Herrn lachte das Herz im Leibe, als er das seltsame Wesen gezeigt bekam. Er kannte nämlich die Sagen von der Wunderkraft des Haselwurmes und er vermutete, dass das was der Bauer ihm da brachte, ein solcher Haselwurm sein könnte. Er dankte dem Bauern und bat seinen Koch, den Wurm zuzubereiten: „Aber hüte dich und iss kein Stück davon!“
Doch als der Koch den Wurm lecker vorbereitete und ihn würzte, sowie eine Soße zubereitete, konnte er nicht länger widerstehen und probierte ein Stück. Durch diesen einen Bissen konnte er plötzlich manches was ihm seither verborgen geblieben war, ganz leicht erklären. Er konnte nun das Bellen der Hunde, das Wiehern der Pferde und das Zwitschern der Vögel verstehen.
Als er eines Tages mit seinem Herren spazieren ging, kamen sie an einem Schuppen vorbei, auf dessen Dach zwei Elstern saßen, die sich über eine entwischte kleine Maus stritten. Da diese Nichtigkeit dem Koch banal vorkam, musste er herzlich lachen. Zu Paracelsius sagt er: „So hört doch nur, was die dummen Vögel sich für Schimpfworte an den Kopf werfen - wegen einer Maus!“ Paracelsius erkannte, dass der Koch von dem Wurm genascht hatte und war enttäuscht von ihm. Als der Koch um Vergebung bat, meinte Paracelsius, dass er ihm vergeben wird, er allerdings mit den Konsequenzen weise umgehen sollte.
Paracelsius selbst, wurde durch den Genuss des Haselwurmes ein berühmter Arzt, der gleichermaßen über Weisheit und Güte verfügte.
