Stadt Neresheim

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Das Erzmännle von Nattheim

Genau zwischen Oggenhausen und Nattheim liegt ein stiller kleiner See im Wald. Dieser ist ganz im Gebüsch verborgen, weiße Seerosen schwimmen auf der unbewegten und geheimnisvollen Fläche. Nur ab und zu springt ein Frosch von seinem Blatt in das grundlos dunkle Wasser, in dem sich die unendliche Weite des Himmel spiegelt. Von dieser sogenannten Wägnersgrube geht folgende Sage aus:

Vor vielen hundert Jahren haben eifrige Hände an dieser Stelle gegraben, um Bohnerz zu gewinnen, dass durch viel Arbeit zu Eisen verarbeitet wurde. Viele Unternehmungslustige hatten schon versucht, mit der Grube viel Geld zu machen, doch immer wieder blieben Erzgraber spurlos verschwunden, weshalb sich bald niemand mehr hinein traute. Schuld daran, war das Erzmännlein, das im Berg hauste und das Erz hütete. Es duldete nicht, dass die Menschen das Erz wegstahlen, weswegen es bei jedem Versuch, wütete und tobte, bis die Erde bebte und die Erzgraber verschwanden.

Trotz aller unheimlichen Geschichten und Warnungen, ging ein geiziger Mann mit seinen Arbeitern zur Grube und zwang diese Tag und Nacht zu schuften. Das erzürnte das Erzmännlein fürchterlich, wodurch es im Tiefen der Grube unheimlich grummelte. Die Arbeiter bekamen Angst und viele suchten das Weite. Nur einer blieb zurück, ein tüchtiger Jüngling, der das Geld brauchte, um seiner kranken Mutter zu helfen. Immer tiefer und tiefer drang der Junge in das dunkle Erdreich ein, ohne das unheimliche Grollen und Rauschen zu beachten. Eines Tages stieg der Mann zum Jüngling hinab, um dessen Arbeit zu betrachten, doch plötzlich wurde das Grollen in der Grube ohrenbetäubend. Es schwappte eine Welle durch die Grube, die beide Männer für immer verschlang. Die Rache des Erzmännlein verwandelte die unheimlichen Grube in einen wunderschöner See, der still und heimlich im Wald verborgen war und da das Erzmännlein den Fleiß des Jungen respektierte, war die Mutter des Jungen von diesem Tage an geheilt.